Bruno-Kreisky-Preis erstmals in der Kategorie “Sozial-ökologisches Wohnen und Zusammenleben” vergeben

Der Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch wird seit 1993 im Sinne des Lebenswerks Bruno Kreiskys für Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Demokratie, Toleranz und die Freiheit der Kunst verliehen. In diesem Jahr wurde der renommierte Preis des Karl-Renner-Instituts erstmalig in Kooperation mit dem Verein für Wohnbauförderung (VWBF) um die Preiskategorie “Sozial-ökologisches Wohnen und Zusammenleben” erweitert.

Am 13.4.2023 verlieh VWBF-Obmann Michael Gehbauer gemeinsam mit Karl-Renner-Institut Direktorin Maria Maltschnig im Beisein der Wiener Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál, der Nationalratsabgeordneten Julia Herr, des Juryvorsitzenden Hannes Swoboda sowie des Obmanns des Verbands gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV) Klaus Baringer die Auszeichnung im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung. Der Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch in der Sonderkategorie soll innovative Ideen für leistbares und klimafreundliches Wohnen und Zusammenleben prämieren. 

© Andy Wenze

Wohnen ist nach wie vor eine soziale Frage! Noch immer ist die Verfügbarkeit einer den eigenen Einkommensverhältnissen entsprechenden Wohnung, entscheidend für den Lebensstandard und des persönlichen Wohlergehens. Der VWBF möchte daher eine Lobby für den “sozialen Wohnbau” sein und dieser Preis ist ein wichtiger Teil unseres Vorhabens, dieses Thema in der Politik zu stärken aber auch in der Öffentlich breit zu verankern.

Michael Gehbauer, VWBF-Obmann

In Zeiten der Klimakrise, der Coronapandemie, des Ukraine-Krieges und der stark steigenden Inflation werden Fragen der gerechten Verteilung von Ressourcen, des Klimaschutzes sowie des guten Zusammenlebens und des gemeinwohlorientierten Bauens und Wohnens immer dringlicher. Der „Bruno-Kreisky-Preis für sozial-ökologisches Wohnen und Zusammenleben” soll dazu beitragen, die gesellschaftliche Debatte zu forcieren und interdisziplinäre Forschungsarbeit sowie themenbezogene publizistische Tätigkeit in diesen wichtigen Bereichen zu unterstützen. 

Die Publikation „Wien – Das Ende des Wohnbaus (als Typologie)“ entstand im Rahmen des Forschungsprojekts “Diskursraum Wohnbau Wien” am Forschungsbereich Wohnbau und Entwerfen der Fakultät für Architektur und Raumplanung an der TU Wien. Sie wurde von den Architekturforscherinnen Christina Lenart (Projektleitung) und Bernadette Krejs sowie Univ.-Prof. Michael Obrist in Zusammenarbeit mit der Redaktion von ARCH+ veröffentlicht.

Krejs, Lenart und Obrist setzen sich mit der aktuellen Situation des Wiener Wohnbaus auseinander und zeigen Zusammenhänge zwischen Architektur, Politik, Gesellschaft und Ökonomie auf. Dabei stellen sie die Frage, ob monofunktionale Typologien und die funktional-räumliche Trennung von Leben und Arbeiten noch unseren Lebensrealitäten entsprechen und wie sozialer Wohnungsbau gestärkt werden kann.

Die Publikation bietet somit innovative Antworten auf drängende Fragen und liefert einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um leistbares und klimafreundliches Wohnen und Bauen sowie neue Formen des Zusammenlebens.

Foto (v.l.n.r.): Hannes Swoboda (Juryvorsitz), Maria Maltschnig (Karl-Renner-Institut), Michael Obrist (Preisträger), Christina Lenart (Preisträgerin), Michael Gehbauer (VWBF) und Bernadette Krejs (Preisträgerin) / Foto: © Andy Wenze

Der Obmann des VWBF, Michael Gehbauer, gratuliert den diesjährigen Preisträger*innen herzlich zu dieser Auszeichnung und bedankt sich stellvertretend bei allen, die zu dieser gelungenen Preisverleihung beigetragen haben, sowie bei allen anwesenden und zum Teil weit angereisten Gästen aus ganz Österreich.Abschließend betont Gehbauer, dass dies erst der Startschuss war und der VWBF die Kooperation mit dem Karl-Renner-Institut in den nächsten Jahren fortsetzen wird.


Zum Preishttps://renner-institut.at/angebote/bruno-kreisky-preis

Zur ausgezeichneten Publikationhttps://renner-institut.at/blog/bruno-kreisky-preis-fuer-sozial-oekologisches-wohnen-und-zusammenleben-2023

Zum Videohttps://renner-institut.at/blog/bruno-kreisky-preis-fuer-sozial-oekologisches-wohnen-und-zusammenleben-2022


Wien: Das Ende des Wohnbaus (als Typologie)

Wohnen – Wien – Rotes Wien. Dieser ebenso unvermeidliche wie redundante Dreiklang wird im Architekturdiskurs reflexartig aufgerufen, wenn wieder einmal händeringend nach Vorbildern für eine gelungene Wohnbaupolitik gesucht wird. Der Reflex beweist, wie rar solche Beispiele sind und wie stark der Mythos des Roten Wien immer noch nachwirkt.

Quelle: Anh-Linh Ngo: „Wien: Das Ende des Wohnbaus (als Typologie)“, Editorial, in: ARCH+ 244 Wien – Das Ende des Wohnbaus (als Typologie) (August 2021)

Die Publikation kann hier bezogen werden:


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